Pierre Jeanneret Pigeon Hole Desk
Frankreich / Indien, 1957
Pierre Jeanneret (1896–1967) gilt als eine zentrale Figur des Modernismus. Besonders prägend war seine Zusammenarbeit mit seinem Cousin Le Corbusier, mit dem er 1926 die Grundprinzipien der modernen Architektur in den „Fünf Punkten einer neuen Architektur“ definierte. Später entwarfen sie gemeinsam die moderne, utopische Stadt Chandigarh in Indien. Für die Verwaltungsgebäude dieser Stadt entwarf Jeanneret einige seiner ikonischsten Möbelstücke.
Der PJ-BU-02-A Schreibtisch ist eines dieser Werke. Die Rückseite des Schreibtischs verfügt über ein sechsteiliges Regal mit Fächern zur Aufbewahrung. Die Vorderseite bietet eine tiefe Schublade und ein offenes Fach. Das Design zeigt auf einer Seite ein durchgehendes, breites Wangenbein, während die andere Seite aus einem schmal zulaufenden Bein und einem kleineren Wangenbein besteht. Wie die Stadt Chandigarh selbst ist der Schreibtisch ein Beispiel für die perfekte Verbindung von Funktionalität und Ästhetik – durchdacht bis ins Detail und geprägt von formalem Gleichgewicht sowie geometrischer Harmonie.
Die ursprünglich mit Vinyl bezogene Tischoberfläche wurde später ersetzt. Das Holz hingegen befindet sich im begehrten, unberührten Originalzustand und zeigt die originalen handgeschriebenen Markierungen. Die Maserung des Holzes erzählt eine Geschichte: voller Charakter, mit Patina und Spuren von Licht- und Wassereinfluss.